Fördermaßnahme

Förderung von Forschungsverbünden zur wissensgenerierenden Vernetzung von Forschung und Versorgung in Modellregionen

Veröffentlichung der Bekanntmachung: 2023
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Gesamte Fördersumme: bis zu 8,9 Mio. Euro
Anzahl der Projekte: 4 (3 Verbünde, 1 Einzelvorhaben)

1. Ziel des Förderschwerpunkts

In den letzten Jahren wurden die Strukturen der onkologischen Forschung und Versorgung in Deutschland ausgebaut. Diese Strukturen bieten ein großes Potenzial für einen systematischen, dauerhaften Austausch, das bislang zu wenig genutzt wird.

Ziel der Krebsforschung ist neue oder bessere Strategien für die Prävention, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen zu erforschen und zu entwickeln. Um die Krebsforschung zu verbessern sollen Erkenntnisse aus der onkologischen Versorgung der Krebskranken besser für die Forschung genutzt werden, um damit letztlich die Versorgung weiter zu verbessern. Um diese Ziele zu erreichen ist eine wirkungsvolle, wissensgenerierende Vernetzung von Forschung und Versorgung essentiell.

Durch innovative, kooperative Forschungsansätze soll eine wirkungsvolle, wissensgenerierende Vernetzung von Forschung und Versorgung modellhaft angestoßen werden. Ziel ist, dass Krebskranke in allen Regionen Deutschlands den gleichen Zugang zu neuen Therapien und einer optimalen Versorgung haben. Gleichzeitig geht es darum, Erkenntnisse aus der onkologischen Versorgung für die Forschung zu nutzen, um am Ende die Versorgung weiter zu verbessern.

Die geförderten Projekte werden:

  • die Datenerhebungen strukturieren,
  • den Datenaustausch verbessern,
  • Versorgungsdaten besser für die Forschung nutzbar machen,
  • den Zugang von Patientinnen und Patienten zu klinischen Studien verbessern,
  • die Patientenperspektive und -bedürfnisse stärker in Forschung und Versorgung einbeziehen.

Die geförderten Projekte sollen Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen und der Routineversorgung in den Universitätsklinika, qualifizierten Krankenhäusern und onkologisch tätigen Praxen ausbauen. Mit der Fördermaßnahme soll ein deutlich spürbarer Fortschritt für an Krebs erkrankte Menschen erzielt werden.

2. Stand der Fördermaßnahme

Mit der Fördermaßnahme „Förderung von Forschungsverbünden zur wissensgenerierenden Vernetzung von Forschung und Versorgung in Modellregionen“ fördert das BMBF seit 2024 bis 2027 vier Modellregionen, die sich auf den Norden, den Osten, den Süden und den Westen Deutschlands verteilen.

Einzelprojekte

MTB-Alliance - Ausbau und Stärkung der translationalen molekularen Onkologie durch Einbeziehung von Patienten-Interessen sowie effizientes, personalisiertes, sektorenübergreifendes Überweisungsmanagement

Förderkennzeichen: 01KD2403
Gesamte Fördersumme: 2.191.828 EUR
Förderzeitraum: 2024 - 2027
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Lena Illert
Adresse: Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, III. Medizinische Klinik und Poliklinik, Schwerpunkt Hämatologie und Internistische Onkologie
Ismaninger Str. 22
81675 München

MTB-Alliance - Ausbau und Stärkung der translationalen molekularen Onkologie durch Einbeziehung von Patienten-Interessen sowie effizientes, personalisiertes, sektorenübergreifendes Überweisungsmanagement

Trotz deutlich gestiegener Krebsinzidenz haben viele Krebspatientinnen und -Patienten in der ländlichen Versorgung keinen regelmäßigen Zugang zu translationalen Programmen der universitären Präzisionsonkologie. Diese profitieren daher nicht in vollem Umfang von den erheblichen Fortschritten, welche die personalisierte Krebsmedizin in den letzten Jahren gemacht hat. Des Weiteren sind ihre Behandlungsverläufe/-Daten dadurch auch nicht Bestandteil eines strukturierten Datensatzes, wodurch wissenschaftliche Innovation ebenso erschwert wird. Um dieses Problem gezielt zu adressieren, wird das Projekt "Flying MTB-Alliance" eine die Versorgung verbessernde und Wissen generierende "Präzisionsonkologie-Allianz" aufbauen zwischen universitärem Exzellenzzentrum, Krankenhäusern, spezialisierten Onkologiepraxen sowie niedergelassenen Onkologinnen und Onkologen und vor allem auch den in diesen vier Bereichen und Einrichtungen behandelten Patientinnen und Patienten. Durch Einbindung und systematisch wissenschaftlicher Bewertung strukturierter, digitaler Methodik und vertrauensbildenden Elementen wird Innovation in der personalisierten Krebsmedizin erleichtert. Patientenzentrierte Elemente wie "Ask the Expert"-Sprechstunde, Beantwortung häufig gestellter Fragen, Videos und Podcasts, welche mit Patienten-Vertretungen geplant werden, erleichtern den Betroffenen den Zugang zur universitären Spitzenmedizin. Die "Flying MTB-Allianz" ermöglicht es so, den Zuweisern und vor allem den Patientinnen und Patienten, sich aktiv am wissenschaftlichen Fortschritt der universitären Krebsmedizin durch eine persönliche, vertrauensvolle Einbindung und Nutzung moderner, etablierter Infrastrukturprozesse zu beteiligen.